Egal ob ihr zum ersten Mal vor der Frage steht, wie man einen Hund am besten im Auto transportiert oder ob ein neues Fahrzeug euer bisheriges "Transport-Konzept" zu Nichte macht - es ist nicht immer ganz einfach ,sich zu entscheiden was am Besten für euch und euren Vierbeiner ist. Neben der Umsetzbarkeit und der Sicherheit, müssen auch rechtliche Bestimmungen eingehalten werden.
Im Folgenden werdet ihr mehr über Pro und Contra der einzelnen Transportlösungen erfahren.
Doch zunächst ein rechtlicher Überblick:
Und zwar sind wir hier bei § 23 der Straßenverkehrsordnung.
(1) Wer ein Fahrzeug führt, ist dafür verantwortlich, dass seine Sicht und das Gehör nicht durch die Besetzung, Tiere, die Ladung, Geräte oder den Zustand des Fahrzeugs beeinträchtigt werden. Wer ein Fahrzeug führt, hat zudem dafür zu sorgen, dass das Fahrzeug, der Zug, das Gespann sowie die Ladung und die Besetzung vorschriftsmäßig sind und dass die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs durch die Ladung oder die Besetzung nicht leidet.(...)
Heisst: Eure Hunde dürfen NICHT einfach ungesichert im Auto mitfahren!
Denn das hält der Gesetzgeber für zu gefährlich.
Ist es auch!
Denn was macht ihr, wenn euer Hund plötzlich in einem "spontanen Anfall von Kuschelbedürftigkeit" auf euren Schoss krabbelt während der Fahrt?
Das wäre noch die "nette" Variante. Wenn euer Hund zum Beispiel erschrickt und über euch drüber rennt, sich bei euch im Fußraum zwischen den Pedalen verkriecht oder bei einem Unfall ungebremst auf euch oder wahlweise durch die Frontscheide prallt?
Eine sichere Verwahrung des Hundes im Auto schützt euch, euren Hund und nicht zuletzt auch euren Geldbeutel. Denn bei einer Kontrolle kostet euch das Fahren mit "nich gesichertem" Hund 30 Euro - wenn ihr einen Unfall habt, wird es teurer und gibt auch einen Punkt. (deswegen wurde Fotomodell Rena auch nur im parkenden Auto von der Leine gemacht)
Und noch was, sollte es zu einem Unfall kommen, ist es gut möglich, dass der Hund voller Panik flüchtet.
Ihr denkt, dass sowas eh nicht passiert?
Hier ein Ausschnitt aus einem Zeitungsbericht:
An Heiligabend kam es auf der B316 zu einem Zusammenstoß zweier Fahrzeuge, die beide Totalschaden erlitten. Beide Fahrerinnen wurden ambulant im Krankenhaus behandelt. Beim Unfall wurde die Deutsche Dogge Cooper aus der Scheibe geschleudert, lief verängstigt davon. Einen Tag später konnte sein Frauchen ihn – dank der Polizei und Facebook – wieder in ihre Arme schließen.
Eine Horrorvorstellung! Der Hund rannte völlig panisch über die Bundesstraße - nicht auszudenken was dabei hätte passieren können!
So jetzt aber kommen wir von "was kann passieren" zu "wie kann ich verhindern, dass etwas passiert".
Es gibt die folgenden gängigen Methoden den Hund im Auto unterzubringen:
Eine Transportbox aus Stoff, Metall oder Plastik
Allgemeine Infos:
Alle Transportboxen sind sperrig und passen u.U. nicht in jeden Pkw. Es gibt jedoch inzwischen viele verschiedene Größen und Metallboxen auf Maßanfertigung. Boxen müssen (!) ebenfalls gesichert werden. Eine lose Box im Auto wird im Ernstfall genau so zum Geschoss wie ein Hund ohne Box. Kleinere Boxen kann man mit dem Sicherheitsgurt am Sitz befestigen, größere Boxen sollte man mit Spanngurten verzurren. Die Boxen sollten immer unmittelbar hinter den Sitzen verstaut werden, da sie sonst bei einem Aufprall die Sitze durchschlagen können.
Die Box sollte so groß sein, dass der Hund sich entspannt hinlegen kann. Ist die Box zu groß, besteht die Gefahr, dass sich der Hund bei einem Unfall schwer verletzt wenn er in der Box herumgeschleudert wird. Eine Box sollte am Boden immer mit einer rutschfesten Decke oder Ähnlichem ausgestattet sein. Je nach Automaß hat man Glück und bekommt gebraucht gute und günstige Boxen.
Transportbox aus Stoff:
Vorteil: Günstig in der Anschaffung, hohe Luftdurchlässigkeit, leicht und daher sehr gut transportierbar
Nachteil: für Große Hunde eher ungeeignet, Hunde jeder größe können sie schnell kaputt machen, geringe Stabilität bei Unfällen,
Transportboxen aus Plastik:
Vorteil: Für jede Größe Hund eine Option, relativ Stabil, auch bei Unfällen recht sicher, nicht zu schwer
Nachteil: Bei Hunden die sehr gerne Sachen zernagen unbedingt darauf achten, dass die Box so beschaffen ist, dass sie kaum Angriffpunkte bietet
Transportboxen aus Metall:
Vorteil: Sicherste Variante des Transports, für alle Hunde geeinget
Nachteil: Metallboxen sind nicht nur sperrig sondern meistens auch sehr schwer und teuer.
Die Unterbringung im Kofferraum
Diese Variante ist vor allem für sehr große Hunde von Vorteil. Allerdings sollte der Kofferraum zum Beispiel mit einem Gitter vom Rest des Fahrzeugs abgetrennt sein, damit der Hund nicht nach vorne kommen kann oder im Ernstfall nicht nach vorne fliegt. Bei vielen Pkws gibt es Ladehaken im Kofferraum die man gut nutzen kann um die Hunde dort mit einem Sicherheitsgurt zu festzubinden (bitte auf die Stabilität und die Größe des Hundes achten). Auch hier ist eine rutschfeste Decke am Boden hilfreich.
Hundeanhänger
Gerade für Mehrhundehalter die kaum mehr Platz im Auto haben, würde sich diese Lösung anbieten. Neben der Anhängerkupplung und dem zuästzlichen Führerschein, den man je nach Größe des Anhängers braucht, kommt es hier vor allem auf eure Hunde an. Beachtet bitte, dass ihr nicht mitbekommt, was im Anhänger passiert. Der Fahrlärm in den Anhängern ist meist sehr groß, ebenso werden die Hunde oft durchgeschüttelt und sind Wärme und Kälte schutzlos ausgeiefert (außer man hat einen klimatisierten Anhänger).
Die Unterbringung auf dem Rücksitz / dem Beifahrersitz mit einem Sicherheitsgurt
Gerade für kleinere und mittelgroße Hunde eine gute Option. Auch wer oft alleine unterwegs ist oder ein großes Auto hat, kann den Hund gut so transportieren. Diverse Sitzschonbezüge sorgen dafür, dass das Auto an sich nicht dreckig wird. Im Handel gibt es für kleines Geld Verbindungsstücke, mit denen die Hunde am Gurthalter festgemacht werden können. Dazu passend gibt es Sicherheitsgeschirre. Es empfiehlt sich nicht, den Hund am Halsband zubefestigen, da er sonst bei einem Aufprall oder bei etwas knackigeren Brems- und Fahrmanövern stark gewürgt wird. Bitte achtet darauf, dass der Gurt so lang ist, dass sich eure Hunde gut hinsetzen und hinlegen können aber nicht so lang, dass sie zum Fahrer kommen können.
Fazit:
Wie ihr eure Hunde im Auto sichert, müsst ihr für euch und euren Hund entscheiden. Wichtig ist, dass ihr eure Hunde sichert!
Natürlich sollte der Charakter eurer Hunde mit entscheiden. Es gibt Hunde, die sehr viel Angst haben, da kann es sinnvoll sein, den Hund nicht zu weit weg zu platzieren (ein Anhänger wäre hier ein no go!). Viele Hunde fahren in einer Box ruhiger mit. Wird einem Hund schnell schlecht, ist eine Position hinter dem Fahrersitz am Besten, da dort am wenigsten Fliehkräfte wirken.
Bei allen Optionen gilt: Gewöhnt euren Hund langsam daran! Wie ihr eure Hunde an Boxen, Rücksitze und sonstiges gewöhnt, erfahrt ihr natürlich in unseren Kursen :)
PS: Rena wird natürlich nicht auf der Heckabdeckung transportiert sondern in einer Box :)
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