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Eine Szene aus dem Alltag:
Vor wenigen Tagen stand ich mit meinem Auto an einer Ampel. Mein Blick fiel auf einen Hund - mittelgroß und mittelalt - sein Frauchen wollte mit ihm über die Kreuzung.
Pflichtbewusst packte Frauchen den Hund ins Sitz. Mit dem Rücken zur Straße. Das erste Auto fuhr an dem Hund vorbei und er stand auf, der Hund bekam erneut ein Sitzzeichen. Das Wetter an diesem Tag war grau und feucht, das nächste Auto spritzte den Hund voll mit Wasser. Der Hund hüpfte wieder auf und Frauchen brachte ihn wieder ins Sitz.
Ein LKW bog um die Ecke, der Hund erschrak und machte einen Sprung in Richtung Fahrbahn - Sitz! Dieses Mal hat Frauchen dem Ganzen mit Druck auf den Rücken nachgeholfen. Starr wie eine Salzsäule, die Leine gespannt, saß der Hund nun dort...
Doch die (scheinbare) Ruhe war nicht von Dauer. Ein Mann mit einem Kinderwagen und einem Beagle bog kam von Hinten auf die Ampel zu, sie wollten ebenfalls über die Kreuzung. Der Beagle zog an seiner 1m langen Leine in alle Richtungen und wurde von Herrchen und Kinderwagen weiter die Straße entlang gezogen bis sie hinter der Dame mit ihrem Hund zum stehen kamen.
Der Hund stand wieder auf. Frauchen schaute jedoch den anderen Hund an und sah dies nicht. Nett begrüßte sie den Herrn mit dem Kinderwagen.
Inzwischen war die Ampel grün geworden, die beiden Menschen hatten dies übersehen und waren bemüht schnell über die Straße zu kommen. Der Hund hatte sich inzwischen von selbst hingesetzt und wedelte den Beagle an. Frauchen lief zielstrebig los, ohne den Hund eines Blickes zu würdigen, zog an der Leine und schleifte ihn über den Zebrastreifen auf die andere Seite.
Auch der Beagle wurde, weiter in alle Richtungen zerrend, möglichst schnell über die Straße gezogen.
Dann wurde meine Ampel grün und ich verlor beide aus meinen Augen.
Aber das bedrückende Gefühl, dass mich beim Anblick dieser Szene beschlich, das blieb und aus diesem Grund möchte ich euch heute davon erzählen.
Ich möchte nun nicht auf das Thema Sitz an der Straße eingehen, dazu findet ihr hier einige Gedanken: http://www.franziskus-hundeland.de/…/Gedanken-zum-Sitz-a…/34
Vielmehr gehr es mir darum, wie oft man beobachten kann, dass Menschen mit ihren Hunden unterwegs sind und sie einfach nicht sehen. Sie beachten ihren Hund nicht, schleifen ihn selbstverständlich von A nach B...
Hat er Angst an der Straße? Ich könnte mich 1m nach hinten stellen, dafür müsste ich aber sehen, dass er Angst hat
Fühlt sich mein Hund bedrängt, von den vielen Menschen? Dafür müsste ich wahrnehmen, dass mein XS Hund sich mit allen Vieren in die Leine stellt und könnte ihn nicht einfach mitziehen.
Ist es meinem Hund zu viel, dass X fremde Hunde auf ihn zurennen? Um das zu sehen, müsste ich von meinem Handy aufschauen...
Unsere Hunde senden uns jeden Tag so viele leise Signale. Sie fragen uns, was sie in einer bestimmten Situation tun sollen, sie suchen Rat/Schutz/Hilfe bei uns, sie zeigen ihnen was ihnen gut tut und was sie ängstigt und so oft übersehen wir es. Wie können wir erwarten, dass sie immer so funktionieren, wie wir das gerne hätten, wenn wir ihnen keinerlei Aufmerksamkeit für das schenken, was sie brauchen?
Wir sind blind für die kleinen Dinge, starr in unseren Wünschen, wankend in deren Umsetzung und dennoch, sind unsere Hunde immer an unserer Seite und dafür lieben wir sie.
Dafür sollten wir sie aber auch respektieren, als Wesen mit Charakter und Persönlichkeit die man eben nicht von A nach B schieben kann wie es einem passt.
Das Ende vom Lied ist leider so oft, dass die Hund von Leise auf Laut umschalten. Sie bellen Hunde oder Menschen an, toben an der Leine und dann nehmen wir sie plötzlich wahr und zwar als Problem und wissen nicht, wie es dazu kommen konnte...
Versucht mal nur auf euren Hund zu achten, wenn ihr mit ihm draußen seid - ihr werdet sicher einige Sachen entdecken, die euch bisher verborgen geblieben sind...
© 12/2018 Helga Fischer - Dieser Beitrag darf verlinkt und kopiert werden sofern er unverändert bleibt und eine Verlinkung auf diese Homepage hinzugefügt wird.
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