Montag, 1. Februar 2016

Giftköder - Notfallmaßnahmen, Prävention und Informationen

Aus aktuellem Anlass möchte ich euch gerne einige Informationen zum Thema Giftköder zusammen stellen. Es ist immer gut auf Notfälle vorbereitet zu sein und sich zu informieren - in der Hoffnung, dass man das Wissen nie anwenden muss.
Es geht in diesem Beitrag ausschließlich um die Gefahren von ausgelegten Ködern, nicht um Vergiftungen durch Medikamente, Giftpflanzen oder Ähnliches.

1. Was für Giftköder gibt es und wo muss ich Angst haben auf sie zu treffen?

  • Absichtlich ausgelegte Köder (Fleisch/Wurst/Käse mit Rattengift, spitzen Gegenständen wie Rasierklingen o. Ä.)
  • Gift welches nicht für Hunde ausgelegt wurde aber dennoch in deren Reichweite ist (Schneckenkorn etc)
  • Tote Tiere die durch Giftköder getötet wurden (Ratten, Mäuse...)
  • Leider können wir überall auf Giftköder treffen. Egal ob in der Stadt, im Park, im Dorf, auf Spazierwegen und Wiesen, sogar der eigene Garten ist nicht sicher (Stichwort Nachbarschaftsstreit). Selbst wenn für euer Gebiet keine aktuelle Warnung besteht, kann es immer sein, dass jemand Köder auslegt.

 

2. Wie kann ich das Riskio senken, dass mein Hund Giftköder aufnimmt?

  • Lasst eure Hunde nie unbeobachtet
  • Merkt ihr, dass euer Hund eine Spur in der Nase hat, ruft ihn zu euch und lasst ihn nicht im Gebüsch stöbern
  • Euer Hund ist nicht abrufbar oder hört in solchen Situationen nicht zu 100%? Dann hilft nur eine (Schlepp-)Leine
  • Habt immer gute! Leckerlis dabei, damit ihr im Notfall ein "Tauschgeschäft" mit eurem Hund machen könnt
  • Wenn ihr einen "Staubsauger-Hund" habt, kann es unter Umständen ratsam sein, einen Maulkorb aufzusetzen (bitte den Maulkorb vorher positiv aufbauen!)
  • Es gibt inzwischen spezielle Anti-Giftköder-Seminare für Hund und Halter, bei Interesse gebe ich euch gerne weitere Informationen 

 

3. Wie verhalte ich mich, wenn Giftköder in meiner Umgebung gefunden wurden?

  • Beschafft euch möglichst viele Informationen (wo wurden Köder gefunden, wann, was für Köder...)
  • Meidet, wenn möglich, die Umgebung für einige Wochen
  • Informiert euch bei der Polizei, ob es Neuigkeiten gibt und ob die Strecke wieder begehbar ist
  • Wenn ihr die Strecke nicht meiden könnt, lasst eure Hunde nicht aus den Augen. Entweder sie sind an der Leine oder sie laufen "bei Fuss". Alternativ kann ein Maulkorb helfen das aufnehmen von Giftködern zu verhindern. Das tragen eines Maulkorbs sollte allerdings gut aufgebaut werden! Informationen zum Thema Maulkorbtraining geben wir gerne an euch weiter (vielleicht gibt es auch bald mal einen Blog Eintrag dazu, diesen verlinke ich dann hier)

 

4. Wie verhalte ich mich, wenn ich Köder finde (mein Hund hat sie NICHT gefressen)

  • Nehmt die Köder in einer Kottüte mit, merkt euch den Ort, macht am Besten Fotos mit dem Handy
  • Macht eine Anzeige bei der Polizei, nur so gibt es eine Chance die Täter zu fassen
  • Gebt die Köder zur Untersuchung der Polizei
  • Nutzt soziale Netzwerke und Plattformen wie Giftköder Radar um den Fund zu melden und andere Leute zu warnen (schließlich könnten hinter dem nächsten Busch noch weitere Köder versteckt sein)

 

5. Hilfe mein Hund hat etwas gefressen, es könnten Giftköder sein - was mache ich jetzt?

  • Das oberste Gebot: Bewahren sie die Ruhe! Handeln sie besonnen und organisiert
  • Findet ihr noch etwas von dem was euer Hund gefressen hat? Dann packt es in eine Kottüte und nehmt es mit
  • Bringt euch sich selbst nicht in Gefahr (fassen sie das Gift NICHT an!)
  • Leint den Hund an und geht auf dem schnellsten Weg zum Tierarzt
  • sollte der Hund ohnmächtig werden, achten sie darauf, dass die Atmenwege frei sind (stabile Seitenlage) 
  • Entfernt euch aus dem betroffenen Gebiet und fahrt sofort und ohne Umwege zu einem Tierarzt!
  • Ruft unbedingt auf dem Weg beim Tierarzt an, nicht, dass ihr vor verschlossenen Türen steht
  • Wenn ihr euch nicht sicher seid, was euer Hund gefressen hat und euch geraten wird, abzuwarten ob der Hund Symptome zeigt, lasst euch nicht abwimmeln - ihr lasst es lieber 1x zu viel als 1x zu wenig abklären!
  • Die Zeit arbeitet gegen euch, wenn euer Hund wirklich eine Vergiftung hat, dann zählt jede Minute, da Gegenmaßnahmen mehr Aussicht auf Erfolg haben, je früher sie eingeleitet werden
  • Bringt den Hund NICHT zum erbrechen. Das kann unter Umständen kontraproduktiv sein

 

6. Kann ich meinem Hund bei Vergiftungen Kohle geben?

  • Ja! Aber, Kohle hilft nur, wenn der Hund das Gift gerade erst aufgenommen hat. Beim verschlucken vom scharfen Gegenständen ist sie ebenso Wirkungslos wie bei einer länger zurückliegenden Aufnahme von Gift. Kohle bindet viele Giftstoffe im Magen- und Darmtrakt, ist der Wirkstoff schon in der Blutbahn, ist sie leider wirkungslos
  • Richten sie sich für den Notfall eine, auf ihren Hund abgestimmte Dosis, im Notfall ist keine Zeit um das zu organisieren!
  • Alle nötigen Infos zum Thema Kohle und was man beachten muss, findet ihr hier.

 

6. Symptome für Vergiftungen

  • Gift zeigt, je nach Wirkstoff, völlig unterschiedliche Smyptome
  • Übelkeit, Erbrechen, Speicheln
  • unruhiges Verhalten, winseln, zum Bauch schauen
  • Geweitete Pupillen
  • Krämpfe
  • Apathisches Verhalten
  • Hohe oder niedrige Körpertemperatur
  • Blasse Schleimhäute
  • Blut im Urin/Kot
  • ...

 

An dieser Stelle möchte ich euch gerne die Seite "Erste Hilfe beim Hund" ans Herz legen, dort findet ihr viele Informationen für den Notfall. 

© 2016 Helga Fischer - Dieser Beitrag darf verlinkt und kopiert werden sofern er unverändert bleibt und eine Verlinkung auf diese Homepage hinzugefügt wird.

 

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